Das Timing des Marktes, also der Versuch, durch gezieltes Ein- und Aussteigen in den Finanzmarkt höhere Renditen zu erzielen, ist eine Strategie, die viele Anleger in Betracht ziehen. Doch zahlreiche Studien und Analysen zeigen, dass diese Herangehensweise oft nicht den gewünschten Erfolg bringt und langfristig sogar nachteilig sein kann.
Die Herausforderung des Market Timings
Market Timing basiert auf der Annahme, zukünftige Kursbewegungen präzise vorhersagen zu können. In der Praxis erweist sich dies jedoch als äußerst schwierig. Der Finanzmarkt wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter wirtschaftliche Indikatoren, geopolitische Ereignisse und psychologische Aspekte der Marktteilnehmer. Diese Komplexität macht es nahezu unmöglich, den perfekten Zeitpunkt für Kauf oder Verkauf zu bestimmen.
Studienergebnisse zum Market Timing
Eine Untersuchung von Charles Schwab zeigt, dass das Warten auf den idealen Moment zum Investieren oft mehr kostet, als es einbringt. Die Studie verdeutlicht, dass selbst perfektes Timing nicht die Verluste ausgleicht, die durch das Abwarten entstehen (Quelle: Does Market Timing Work?)
Eine weitere Analyse von Guy Metcalfe unterstreicht, dass die Wahrscheinlichkeit, mit Market Timing eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen, gering ist. Die Studie zeigt, dass die meisten Market-Timing-Strategien eher zu unterdurchschnittlichen Ergebnissen führen (Quelle: The Mathematics of Market Timing)
Market Timing: Eine quantitative Analyse
Die Studienergebnisse boten schon eine recht eindeutige Ergebnisse zu den Nachteilen des Market Timings. Um die Ergebnisse jedoch noch greifbarer aufzubereiten wollte ich der Sache selbst auf den Grund gehen. Dazu habe ich die tägliche Wertentwicklung des amerikanischen Aktienmarktes (genauer den S&P 500) seit dem 01.01.2000 analysiert. Eine Anlage von einem Euro hätte sich in den letzten 20 Jahren mehr als vervierfacht (Rendite: 304%).
Wenn man von den 5000 Handelstagen der letzten 20 Jahre (20 Jahre * 250 Tage/Jahr) nur die 10 besten Handelstage verpasst hätte, läge die gesamte Rendite des Investors nur noch bei 85%. Aus einem Euro wäre somit nur ein Endwert von 1,85 Euro geworden.
Die Vorteile einer langfristigen Anlagestrategie
Anstatt zu versuchen, den Markt zu timen, kann eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie vorteilhafter sein. Durch das Halten von Anlagen über längere Zeiträume können kurzfristige Marktschwankungen ausgeglichen und potenzielle Verluste minimiert werden. Zudem entfallen die Transaktionskosten und steuerlichen Auswirkungen, die mit häufigen Käufen und Verkäufen einhergehen.
Fazit
Obwohl die Idee, den Markt zu timen, verlockend erscheint, zeigen empirische Daten, dass diese Strategie selten den gewünschten Erfolg bringt. Anleger sollten daher eine gut durchdachte, langfristige Anlagestrategie verfolgen und sich nicht von kurzfristigen Marktbewegungen beeinflussen lassen.
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